Das schmutzige Firmengeheimnis
„Also Frau Weidenbruch, Sie wollen mir also von ihrer kurzen aber intensiven Karriere als Sekretärin erzählen. Dann legen Sie mal los.“
Der Starjournalist musterte die junge Frau, die vor ihm saß. Sie war irgendwas zwischen 20 und 30, er war nicht so gut darin, das Alter von Frauen einzuschätzen. Ausnehmend hübsch war sie in jedem Fall. Ihr hellbraunes, unten leicht welliges Haar fiel locker über ihre vollen Brüste, die das dunkelviolette Corsagentop gut zur Geltung brachte.
Ihre grüngrauen Augen funkelten katzenartig unter den weich geschwungenen Augenbrauen. Ihre Lippen schimmerten leicht, wahrscheinlich hatte sie etwas Lipgloss aufgetragen. Sie schien zu wissen, wie man sich gekonnt in Szene setzt. Und neugierig gemacht hatte sie ihn auch.
„Ich möchte Ihnen diese Geschichte erzählen, weil es meiner Meinung nach den Ereignissen der letzten Tage das Recht der Öffentlichkeit ist, zu erfahren, warum meine Ex-Firma Bestechungen in dem Maße vornehmen konnte, wie sie vorgenommen hat. Bitte schreiben Sie alles mit und drucken Sie auch alles, da Kürzungen fatal sein könnten. Doch lassen Sie mich von Anfang an erzählen.“
Nachdem meine Modeljobs nicht mehr so viel abwarfen, wie ich zum Leben brauchte, nachdem einige skandalöse Details aus meiner Jugend aufgetaucht waren, stellte ich mich bei Firma XY als Sekretärin vor. Ja, natürlich hatte ich mich aufreizend angezogen, da ich ja keinerlei Ausbildung aufzuweisen hatte und mir klar war, dass ich wenn, dann nur mit meinem Aussehen punkten konnte. Herr Seiferts hatte mich gleich sehr nett empfangen – ich war sehr erstaunt, dass ich nicht bei der Personalabteilung vorzusprechen hatte, sondern direkt beim Chef.
Ja, ich war geschockt, als er sich herausnahm, einfach meine Brüste anzufassen und mir zu sagen, dass ich zwei Vorteile gegenüber den anderen Bewerberinnen hätte. Aber ich ließ mich auf sein Spiel ein. Auch als er seinen Reißverschluss öffnete, entschied ich mich bewusst dafür, ihm zu zeigen, dass ich DAS konnte – wenn auch kein Zehnfingersystem.
Was auch in diesem Büro vorgefallen war – das Gehalt überzeugte mich vollkommen. Ich erhielt 3.000 € netto in den ersten drei Monaten, 4.000 € das Jahr danach und noch einmal eine Gehaltserhöhung, als Seiferts Sohn mit in die Firma einstieg… Doch dazu später. Für jeden Großkunden, den die Firma durch mich gewann, bekam ich eine Provision von 500 € und manchmal brachte mir Herr Seifert auch ein teures Parfum oder Schmuck mit. Das sowie die Gehaltsschecks hielt er immer hinter seinem Rücken, bis ich ihm einen geblasen hatte. Er hätte mir das Geld auch überweisen könnten, aber der Blowjob verschaffte ihm eindeutig mehr Genugtuung, wenn er dabei das Gefühl hatte, dass ich von seinem Geld abhängig war. Tut mir Leid, ich schweife vom Thema ab.
Jedenfalls gewöhnte ich mich schnell daran, dass ich morgens nicht als erstes Kaffee aufsetzte, sondern unter den Schreibtisch kroch und dort auch die meiste Zeit des Vormittags verbrachte. Herr Seifert liebte es, mich sein Ding lutschen zu lassen, während er mit Kunden telefonierte. Ja, der eine oder andere Blow-Job hatte ihm bestimmt das nötige Selbstbewusstsein verliehen, um mit wichtigen Kunden im wichtigen Moment gelassen umzugehen.
Gerne nahm er mich in der Mittagspause von hinten, sodass wir beide vom Panoramafenster aus einen schönen Blick über die Skyline von Frankfurt hatten. Ich erledigte seine Korrespondenz, während er mich leckte und bei jedem Fehler, der mir unterlief, gab er mir einen Klaps auf den Hintern. Er nahm mich auf dem Schreibtisch, während er über sein Headset mit seiner Frau telefonierte. Er ließ sich von mir einen runterholen, während wir zu einem Termin fuhren. Er befeuchtete die Briefmarken mit meinem Lustsekret. Dem alten Herrn schien sein Job wieder richtig Spaß zu machen…
Irgendwann lief es schlechter mit der Firma. Die Kunden glaubten nicht mehr an unseren Ruf und unseren Erfolg. Seifert richtete sich ein Vorzimmer neben seinem Büro ein mit einer Couch und e
inem kleinen Schreibtisch. Während die Kunden dort warteten, war es nun mein Job, sie in eine gute Stimmung zu versetzen…
Entweder nur durch Flirts oder Verabredungen zum Abendessen oder, wenn sie gleich einstiegen, indem ich es mit ihnen auf dem Sofa trieb. Die meisten waren nicht sehr schwer zu überzeugen und die Verhandlungsgespräche fielen dann immer positiv aus… Das alles lief wie gesagt sehr gut. Doch irgendwann stieg Seiferts einziger Sohn in die Firma mit ein, als Juniorchef. Erst 20 Jahre alt. Und er schien seinen ganzen Sexualtrieb auf mich zu konzentrieren.
Er ließ nichts aus. Sex in der Tiefgarage. Sex im Aufzug. Sex auf dem Fotokopierer. Mit Vorliebe an Orten, wo uns jederzeit jemand hätte entdecken können. Er liebte den Kick, so wie sein Vater Blowjobs liebte. Ich gebe zu, das meiste gefiel mir auch und manchmal hatte ich sogar mit berühmten Männern Sex. Politiker, die es liebten, zwischen meinen Brüsten zu kommen, weil ihre eigenen Frauen abgemagerte Vorzeigefrauen waren.
Doch als Tom, der junge Herr Seifert, irgendwann seine Freunde von der Uni in sein Büro einlud, ging mir das zu weit. Doch ich war so eingeschüchtert… Ich hatte meine Grenzen doch längst überschritten. Also nahm ich reihum alles in den Mund, was sie mir hinstreckten, vier Männer, ich habe alles geschluckt und ich habe mich sogar von einem der jungen Männer vor den Augen der anderen anal nehmen lassen. Sie hatten sogar ihre Freude daran, mich in ein Dienstmädchen-Outfit zu stecken und das Zimmer abstauben zu lassen.
Aber an diesem Abend wusste ich, dass meine Zeit bei Firma XY beendet war. Ich kündigte. Herr Seifert bot mir alles mögliche an, doch war fest entschlossen zu gehen. Leider hatte ich in all den Jahren nie bemerkt, dass Herr Seifert in den meisten Räumen der Firma eine Kamera installiert hatte. Er stellte mir frei zu gehen, doch ließ keinen Zweifel daran, dass er diese Videos allen meiner potentiellen zukünftigen Arbeitsgeber zuschicken wolle, als „Empfehlungsschreiben“. Ich war in eine Falle getappt – wie sollte ich jemals wieder Geld auf ehrliche Weise verdienen?“
Doch der Starjournalist nahm keinen Anteil an den Sorgen von Tatjana Weidenbruch. Er war viel mehr damit beschäftigt, sich die Beule in seiner Hose nicht anmerken zu lassen.
„Schreiben Sie überhaupt noch mit?“
„Ja, äh, natürlich. Was haben Sie gemacht, als er sie erpresste?“
„Nunja, ich bin ja nicht dumm. Nach Feierabend kam ich nochmals wieder und kopierte mir ein paar der Dateien, die nicht schwer zu finden waren. Seither habe ich ein gutes Druckmittel in der Hand, denn wenn seine Frau wüsste… Sie hören mir doch nicht mehr zu! Woran denken Sie?“
„Nunja, ich bräuchte noch eine Lektorin für meine Texte. Und ich habe keine Söhne und keine Studienkollegen. Und ich geben Ihnen mein Wort, dass ich Sie niemals so entwürdigend behandeln würde…“
Und die Notizen über eine gigantische Enthüllungsstory, die niemals geschrieben werden sollte, liegen noch heute in einer Schublade…